Hinter den Maschen der Koordinaten
Zu den Bildräumen von Jaakov Blumas
Renaissanceraum, Kippungen, Irritationen.
Kunst ist immer eine Ko-Produktion von Werk und Betrachter. Der in Hamburg lebende Maler Jaakov Blumas geht soweit, zu behaupten, Bilder, die bloß in einem Lagerregal herumstehen, seien
Schlichtweg nicht existent. So gibt er die Verantwortung für die Bedeutung der Bilder an die Betrachter weiter. Schon der Philosoph George Berkeley sagte im 18. Jahrhundert, das jegliches Sein
sich erst durch Wahrnehmung definiert: »esse est percepi«. Dass die Betrachter erst das Bild zum Leben erwecken liegt aber seit je im Wesen der Kunst als einer vergegenständlichten und somit
indirekten Kommunikationsform. Keine Kunst, auch historische nicht, ist aus sich allein heraus verständlich: Um ein Stück Marmor als Venus oder einen Farbauftrag al fresco als Heilsbotschaft zu
sehen, ja um auch nur ein Kreuz zu deuten, bedarf es immer einer außerbildnerischen Schulung und Erzählung. Das führt sicher auch zu Problemen: Mangelt es nämlich an solchen Erzählungen, gilt die
Kunst als unverständlich, sind aber diese Erzählungen zu allgegenwärtig, erscheinen beispielsweise alle nur irgendwie sich kreuzenden Linien als ein wohlbekanntes Kreuz-Symbol und jede Vertiefung
im Stein als ein mythischer Opferplatz. Einst gehörte es zum Lehrstoff der Kunsthochschulen, mittels Kippfiguren die künstlerisch-physikalische Wahrnehmung zu bilden. Kippfiguren sind
geometrische Lineamente, die unterschiedliche räumliche Interpretationen zulassen, bei denen beispielsweise der Hintergrund plötzlich scheinbar in den Vordergrund kippt und umgekehrt. So sind
selbst zugleich auf und absteigende Treppen darstellbar, wie M.C. Escher sie zeichnete. Heute bieten die Computer in ihren Morphingprogrammen nahezu beliebige Veränderungen von Formen an, ohne
dass damit noch eine wesentliche Irritation verbunden ist.
Im immer drängender werdenden Wettlauf um visuelle Aufmerksamkeit gerät dabei in Vergessenheit, wie speziell und brüchig aber unsere Wahrnehmungskonstruktionen wirklich sind. Selbst die visuellen
Mehrdeutigkeiten der Kippfiguren funktionieren ja nur innerhalb des seit dem 15. Jahrhundert entwickelten Regelsystems der Zentral-perspektive. Tatsächlich ruht erstaunlich unbeirrbar unser
gewöhnliches Bildver-ständnis nach wie vor auf der Raumkonstruktion der Renaissance. Und obwohl die »richtige Perspektive« von Anfang an nur ein Modell war, gemessen an dem wirk-lichen,
zweiäugigen Sehen zudem ein eindeutig falsches, bleibt diese lineare Kon-struktion dominant, trotz aller intensivster Brechungsversuche durch die Kunst seit der Klassischen Moderne.
Viel früher allerdings hatten schon Manierismus und Barock durch gedrehte Achsen und elliptische Konstruktionen mit mehreren Brennpunkten den Raum und seine Wahrnehmung dynamisiert. Von
besonderer Wirkung waren dabei die ausweglosen Unbestimmtheiten der phantastischen Radierungen der »Carceri d‘inventione« von Piranesi mit ihren ins Leere laufenden Leitern und mehrdeutigen
Raumschichtungen, bei denen sich ein Detail an zwei Punkten im Raum zugleich befinden konnte. Schon im melancholischen Titel manifestiert sich eine Erfindungskraft, die trotz utopischer Entwürfe
doch ihr Gefängnis nicht verlassen kann. Das sind seit über zwei-hundert Jahren verstörende Zumutungen wie sie heute angesichts mancher dekonstruktiver Architekturen von Zaha Hadid, Frank 0.
Gehry oder Daniel Libeskind empfunden werden. In diesem dekonstruktiven Sinne haben auch die Bilder von Jaakov Blumas durchaus etwas Architektonisches und er selbst kann sich gut Weiterungen in
gebauten Raum hinein denken. Doch dass manche Bilder rational schwer zu öffnende Raumscharniere enthalten, einzelne Bildformen dabei umkippen, ein dunkel gefasstes Oval sowohl als ein in die
Tiefe gehendes Loch im Bildraum, wie als eine vor demselben schwebende Scheibe gesehen werden kann, ist ihm allein noch nicht genug.
Es ist Jaakov Blumas mindestens so wichtig, Komplexität durch die Überlagerung von unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu erzeugen. Geschwindigkeit bei der Wahr-nehmung an einem statischen Objekt
wird durch das Verhältnis von einfachen und widerständigen Formen bestimmt, von der Differenz der Farbwerte und den unter-schiedlichen Arten von Oberflächen. Bremsend wirken auf den ersten Blick
nicht zusammenbringbare Widersprüche im Bild: Schnell wiedererkennbare Grundformen wie Rechteck, Kreis und Diagonale zeigen sich in jeder Erfahrung widersprechender Kombination und das
zeichnerische Gerüst löst sich vom Gebäude der Farbarchitektur. »Ich baue in eine einfache Gliederung Irritationen ein, auf dass man merkt, dies Bild ist nicht in einem Stück
und nicht in einer Sprache zu begreifen«, sagt Jaakov Blumas dazu.
Sprache, Hymnen, Paradoxa
In Gegenden, in denen verschiedene Kulturen zu Hause sind, kann es passieren, daß im Autoradio nicht nur eine, sondern mehrere, dem Reisenden fremde Sprachen zu hören sind. Schon lange,
bevor man auch nur irgend etwas davon versteht, sind die verschiedenen Sender zu unterscheiden und einzuordnen. Auch ohne zu wissen, was es bedeutet, ist man sicher was es ist: Portugiesisch oder
Spanisch, Arabisch oder Hebräisch. Erkennen und Verstehen sind eben zweierlei Dinge, bei Bildern aber wird dieser Unterschied oft vergessen. Bildern aller Art wird zugemutet, bereits im Erkennen
verstanden zu sein. Werbebotschaft und Kunstwerk, Logo und Pictogramm gelten in der steten Beschleunigung der Wahrnehmungsgeschwindigkeit fälschlich als bedingungslos verstehbare Zeichen,
universell und interpersonell verständlich und gültig. Doch fehlen den Zeichen die Geschichten, führt diese Zeichenflut zu einem visuellen Analphabetismus, indem die Sprache zwar schon erkannt,
aber eben nicht verstanden wird. Gelingt es dann diesen Zeichen, trotzdem verbindlich zu werden, entsteht leicht ein neuer Mythos.
Obwohl nahezu alle Bereiche der Kunst schon besetzt scheinen, haben die Bilder von Jaakov Blumas eine deutlich wiedererkennbare Individualität. Doch sie wollen sich nicht wie Markenzeichen in das
Bewusstsein einschleichen und dort die Funktionen von Mythen übernehmen. Ganz im Gegenteil wollen sie zur Befragung des Blicks einladen und sind geradezu Hymnen auf die Mehrdeutigkeit.
Überraschend unverbraucht ent-faltet das Medium Malerei gegen die starke heutige Konkurrenz seine drei wichtigsten Kräfte: Die Langsamkeit in der Herstellung eines Bildes, die am Ende auch vom
Betrachter Geduld einfordert, die zeitlose, stehende Präsenz des ganzen Bildes, die Anfang, Mitte und Ende zugleich anbietet, und die spezifische Ortsgebundenheit, die das nutzende Subjekt und
das Bildobjekt in einem gemeinsamen Raum konzentriert und konfrontiert.
Die Begegnung mit den Bildern von Jaakov Blumas erfordert immer einen zweiten Blick. Macht man den Versuch, sich eines der doch anscheinend so einfach auf-gebauten Bilder zwei Minuten einzuprägen
und es dann, abgewandt, in einer Skizze nachzuzeichnen, wird es kaum gelingen, die Struktur korrekt wiederzugeben. Denn das, was auf den Bildern gezeigt ist, ist durchaus zeichenhaft, aber es
bezeichnet nichts im Sinne einer aufschlüsselbaren Semiotik. Die Zeichentheorie definiert nach Pierce und Saussure drei grundlegende Ausdifferenzierungen in einem ausgewogenen Dreieck: Syntax,
Semantik und Pragmatik. Das sind: Erstens die Binnenstruktur der Sprache, zweitens ihr Weltbezug, also ihre Bezeichnungsfähigkeit dessen, was außerhalb von ihr liegt, und drittens der Aspekt
ihrer sozialen Anwendung im kommunikativen Feld. In Übertragung auf die Bilder von Jaakov Blumas haben wir es bei ihm mit einer weitgehend einsichtigen Syntax zu tun: Wir erkennen die Machart und
die Handschrift, wir erkennen das Vokabular und seine Struktur. Die Malerei an sich und der spezielle Personalstil treten uns wiedererkennbar klar vor Augen. Auch die Bestandteile dieser
Bildsprache sind kein Geheimnis:
Es gibt geschichtete Flächen, es gibt unterscheidbar glatte Flächen und glänzende, die entweder aus sich heraus oder in ihrer Stellung zu einander unterschiedliche Formen der Plastizität
annehmen. Ferner erkennen wir im Blick auf die Linie sowohl dienend-farbtrennende Begrenzungen wie autonom Formen schaffende Lineaturen. Was die Pragmatik angeht, ist es durchaus möglich, diese
Bildsprache zu lesen und zu nutzen, sich über sie und mit ihr im Bereich der Kunst zu verständigen. Doch mit dem sematischen Feld scheint es wie mit der etruskischen Schrift zu sein: Wir können
sie lesen, da sie lateinisch geschrieben ist, wir kennen die Wortklassen und die grammatische Grundstruktur, Personennamen stellen sich heraus, aber was die Texte bedeuten wissen wir nicht.
Jaakov Blumas verwendet zur Erläuterung seiner Kunst ebenfalls das Bild einer Sprache: »In einer Sprache, die ich kenne, aber nicht verstehe, male ich präzise Dinge, die ich nicht kenne, aber
empfinde«. Es geht dabei um Paradoxien, die nur in der Kunst realisierbar sind: Mathematisch vermessbare Räume des Unbekannten, eine Kombination von konkreter Poesie und Hyperraum-technik, eine
science-fiction-Physik ohne Gebrauchsanweisung. Angesichts immer komplexerer Kulturtechniken, schwindet allerdings die Bereitschaft, auf Gebrauchs-anweisungen zu verzichten und nur durch
sinnlichen Nachvollzug allein zu Erfahrungen zu kommen. Sicher braucht man zum Betrachten von Bildern auch einen Grundschatz visueller Vokabeln. Doch die Bedeutung eines guten Bildes ist auch mit
Hilfe ganzer Regale voller visueller Lexika nicht eindeutig entschlüsselbar – glücklicherweise. Denn nur das kann zukünftiges Interesse beanspruchen, was dem völligen Einverleiben durch einen
einmaligen Akt der Interpretation widersteht.
Einsteigen, Umsteigen, Wahrnehmen
Begegnet man unbefangen den Bildern von Jaakov Blumas, wirken sie erst einmal unkompliziert: Keine pathetischen, surrealistischen Brüche zwischen den Bildmotiven drängen sich auf, keine
fauvistischen Vermischungen von Darstellung und Ornament verrätseln den Eindruck. Dennoch lassen sie keine Aha-Erlebnisse zu. Denn obwohl die geometrisch gebauten Bilder an schon zur Verfügung
stehende Erfahrung apellieren, sind sie dennoch nicht mit dieser kompatibel. Es finden sich deutlich erkennbar verschiedene Schüssel für den Zugang, aber es öffnet sich keine Entschlüsselung im
Sinne einer etwa verbindlichen Antwort. Die malerischen Farbflächen und rationalen Konstruktionen verbergen dabei eine hintergründige Bildintelligenz, eine »acutezza recondita«, wie es die
Kunsttheorie seit dem Manierismus von den Bildern fordert. Hier liegt sie in den verschiedenen Geschwindigkeiten und Sprachen der Maltechniken, entfaltet sich zwischen der gleichzeitigen
Wahrnehmung von unterschiedlichen malerischen Atmosphären und harten Linien in einem Bildraum, der auf dem Weg zu imaginären geometrischen Orten der neuen Zusammengehörigkeit des scheinbar
Unvereinbaren ohne Umsteigen eben nicht zu durchmessen ist. Umsteigen ist dabei mehr als eine Metapher, sind doch viele Arbeiten aus mehreren Bildtafeln zusammengesetzt. So ist der Bildrand wie
stets zugleich reales Ende des aus Leinwand und Keilrahmen bestehenden Objekts wie die Grenze des Bildraums als Imaginationsfenster. In der Kombination mehrerer Bildtafeln ordnet sich aber die
Begrenzungslinie den übrigen Geraden zu, die Kante wird zum Strich und wird so zu einem gewöhnlichen Element des Bildaufbaus unter vielen anderen. Zudem schärft sich in der Doppelung mancher
Bilder durch den notwendigen Vergleich der Blick für die Differenzen. Doch oft bleiben selbst solche bereits komplexen Ambiguitätsräume nicht mehr in den vier Ecken einer aufgespannten Leinwand
eingesperrt:
Aufgesetzte schmale Bogensegmente erweitern das Bild, bewirken nochmals zusätzliche Dimensionsverschiebungen und ziehen den sonst neutralen Hintergrund-raum der Wand mit in die Bildkonstruktion
hinein, gleich ob in seiner eignen Be-schaffenheit oder sogar in einer vom Künstler extra gesetzten Farbigkeit. Dazu suchen oft extrem in die Breite gehende Bildformate die Aufmerksamkeit der
Betrachter auf sich zu ziehen. Denn ohne die ist alles nichts. Kunst ist, es darf wiederholt werden, immer Ko-Produktion von Urheber und Wahrnehmer. Von der Seite des Künstlers aus mag die
Litauen, Israel und Deutschland umfassende, weltgewandte Biographie des Jaakov Blumas ein persönlicher Hintergrund für das große Interesse an der Verschiedenartigkeit der Wahrnehmungsparameter
sein. Vor allem aber ist diese ebenso schwer fassbare, wie anregende Malerei eine der vielleicht wichtigsten kreativen Schulungsangebote, die Kunst überhaupt ihren Verbrauchern machen kann.
Ästhetik ist im griechischen Ursprung ihres Wortes nichts anderes, als die Lehre von der Wahrnehmung. Genau genommen ist der ästhetische Produzent Jaakov Blumas ein
Wahrnehmungswissenschaftler.
Hajo Schiff, 2000
Behind the Meshes of the Co-ordinates
About the Picture Spaces of Jaakov Blumas
Renaissance Spate. Tiltings. Irritations.
Art is always a co-production between the work and the beholder. The painter Jaakov Blumas, resident in Hamburg, Germany, goes as far as to assert that pictures which merely stand in a shelf
simply do not exist. Thus he passec the responsibility for the significance of pictures an to the beholder. In the 18th century, the philosopher George Berkeley already Said that any kind of
being defines itself by perception: "esse est percepi". But art as an objectified and therefore indirect form of communication includes in its essence that only the beholder makes the picture
come to life. Art, including historical art, is neuer comprehensible by itself: in order to See a piece of marble as Venus or an al fresco layer of paint as a message of salvation, even in order
to Interpret a cross, always extra-sculptural training and narratives are called for. Certainly this will lead to problems: Namely, if such narratives are missing, art is considered to be
incomprehensible; but if these narratives are omnipresent, all lines crossing in any way will appear as the well-known cross Symbol and each Impression in stone as a mythical place of sacrifice.
Once, the Subjetts of art Colleges included the development of the artistic-physical perception by tilted figures. Tilted figures are geometrical lineaments allowing different spatial
interpretations which for instance, so it seems, suddenly make the background tilt into the foreground and vice versa. Thus stairs can be depicted ascending and descending at the Same time, as in
M.C. Escher's drawings. Nowadays Computer programmes offer almost any variation of shapes without evoking any material Irritation. However, within the more and more pressing rate for visual
attention it is forgotten how special and fragile our constructions of perception actually are.
Even the visual ambiguities of the tilted figures merely function within the System of central perspective which has been developed since the 15th century. Indeed, our usual understanding of
pictures amazingly and unchangeably still rests an the spatial construction of the Renaissance. Although from the very beginning the "right perspective" was only a model, moreover, compared to
the real two-eyed viewing clearly a false one, this linear construction remains dominant in spite of all the intensive trials to Break it which were attempted in art since the Classic Modernity.
Yet much earlier, Mannerism and Baroque had made space and its perception dynamic by rotating axes and elliptic constructions with several foci. In connection with this the vagueness of the
fantastic etchings of Piranesi's "Carceri d'inventione" depicting ladders leading into emptiness and ambiguous space layers, where one detail Gould simultaneously be present at two places in
space, had a special effect. Already the melancholic title Shows a power of Invention which in spite of utopian modeln remains incarcerated. For more than two-hundred years these haue been
disturbing, unreasonable demands, as one may feel today considering some destructive architecture of Zaha Hadid, Frank 0. Gehry or Daniel Libeskind.
In such a non-constructive Sense Jaakov Blumas's pictures haue indeed something architectural about them, and he himself can well think up extensions of buht-up space. But it will not be enough
for him, that some pictures contain space hingen which are mentally hard to open, that as a result some shapes in pictures tip over, that a Bark framed oval shape can be Seen as a hole in the
picture space leading into depth as well as a disk suspended in front of it. For Jaakov Blumas it is at least as important to generate complexity by superimposing different Speeds. Speed with
respect to the perception of a static object is determined by the relation of simple and resistant shapes, by the difference between the colour values and the various kinds of surfaces.
At firnt sight, irreconcilable contradictions in the picture haue an inhibiting effect: easily recognizable basic shapes like rectangle, circle, and diagonal are reflected in every experience
of an inconsistent combination, and the drawing structure emerges from the colour System. "I am including irritations into a simple arrangement in Order to make people realise that this picture
cannot be understood in one piece nor in one Language", is Jaakov Blumas's comment.
Language. Hymns. Paradoxien.
In regions which hont different cultures it may happen to a traveller that more than one foreign language can be heard an the Gar radio. Long before one can understand any of it the different
stations can be differentiated and categorized. Without knowing the meaning one is sure what it is: Portuguese or Spanish, Arabian or Hebrew. Obviously recognition and comprehension are two
different things, but this difference is offen forgotten in relation to pictures. Pictures of any kind are subjected to the unreasonable demand that by recognition they ought to be
simultaneously understood. In connection with the constant acceleration of the Speed of perception, advertising messages and pieces of art, Logos and pictograms are falsely considered to be
unconditionally understandable Symbols which are universally and interpersonally comprehensive and valid. Yet if these Symbols miss out an the Stories, the Hood of Symbols will lead to a visual
illiteracy while the Language though recognized has not been understood. In the event that these Symbols become compulsory alter all, a new myth will easily arise. Jaakov Blumas's pictures Show
a clearly recognizable individuality in spite of the fact that almost all sectors of art are already occupied. But they are not supposed to sneak into consciousness like trade marks and then
adopt the functions of myths there. To the contrary, they are intended to be an Invitation to question the Look, and they are indeed hymns to ambiguity. Against the current strong competition the
medium of painting unfolds its three most important forces in a surprisingly unspoilt manner: the slowness in making a picture which finally will demand patience from the beholder, the
timeless,
Standing presence of the entire picture which offers beginning, middle, and end at the Same time, and the specific permanence which focuses the user and the pictorial object into a common space
and confronts them with each other. The encounter with Jaakov Blumas's pictures always necessitates a second Look. If one triel to remember one of the seemingly simply constructed pictures over
two minutes and then turns around in order to copy it in form of a Sketch, one will hardly manage to reproduce the structure correctly. Since the contents of the pictures is indeed symbolic, but
it does not haue a meaning in terms of interpretable semiotics. Pierce and Saussure define in their theory of Symbols three basic differentiations in a balanced triangle: Syntax, semantics, and
pragmatics. Le. firstty, the internal structure of language, secondly, its relation to the world, that is its ability to denote things apart from itself, and thirdly the aspect of social
application within the field of communication. Transferring this to Jaakov Blumas's pictures we are faced with a mostly reasonable Syntax: we recognize his style and hand, we recognize his
vocabulary and its structure. The painting per se and the special individual style can clearly and recognizably be determined. Moreover, the components of this pictorial language are an open
secret: There are layered surfaces, there are distinctively smooth surfaces and shiny ones which adopt different forms of plasticity Bither by themselves or in their position towards Bach other.
Further we recognize limitations which serve to separate colours as well as lineaments which autonomously generate shapes. As to pragmatics, within the field of art it is absolutely possible to
read and use this pictorial language, to communicate about and by it. Yet as far as the field of semantics is concerned, it is apparently comparable to Etruscan writing: We can read it, since it
is written in Latin, we know the word categories and the basic structure of its grammar, names turn out, but we do not know the meaning of the texts. Jaakov Blumas also uses the metaphorical
expression of language in order to comment an his art: "I paint precise things which I don't know, but feel, in a language which I know, but don't understand."
This deals with paradoxies which can only be materialized in art: mathematically measurable Spates of the unknown, a combination of special poetry and hyper space technology, science fiction-type
physics without instructions for it. In view of increasingly more complex cultural techniques, though, one is less prepared to go without instructions, and to gain experience merely by sensorial
duplication alone. For looking at pictures one certainly needs basic visual vocabulary, too. But the meaning of a good picture cannot definitely be determined even by Support of an entire shelf
of visual encyclopaedias - fortunately not. Since only that which is resistant to full incorporation by a Single act of interpretation can Claim future interest.
Get in. Change. Perceive.
If one encounters with Jaakov Blumas's pictures in an irrpartial way they first of alt Show an uncomplicated effect: There aren't any pathetic, surrealistic break-ups between
the motives of the pictures urged an the beholder, there aren't any Fauvist mixtures of depiction and Ornament puzzling one's impression. Nevertheless, they will not allow an aha experience.
Since even though the geometrically structured pictures appeal to already available experience, they are still not compatible with it. It is clearly recognizable that different keys to the access
can be found, but there is no interpretation in terms of a somehow definite answer. The pictorial colour surfaces and the rational constructions hide thus a cryptic intelligente of the picture,
an "acutezza recondita", as it is demanded by the theory of art since Mannerism. Here it rests an the different Speeds and languages of the painting techniques, develops between the simultaneous
perception of different pictorial spheres and hard lines within a picture space which an the way to imaginary geometrical places where new solidarity between apparent incompatibilities arises
indeed cannot be crossed without changing. At this point changing is more than a metaphorical expression, since many Works are composed of several picture panels.
Thus as always, the edge of the picture simultaneously constitutes the real end of the object of canvas and wedged stretcher, as well as the Limit of the picture space as a
window to Imagination. In combining several picture Panels the borderline relates to the rest of the straight lines, the edge becomes a line and as a result a normal element among many others
within the structure of the picture. Furthermore differences can be detected more clearly because the necessary comparison makes some pictures appear in duplication. Yet even such already complex
spaces of ambiguity will offen not continue to be limited to the four Corners of the spread canvas: Added narrow arches extend the picture, effect repeated additional changes of dimension and
pult the otherwise neutral Background of the wall into the construction of the picture, whether in its pure nature or even in a colour especially determined by the artist. In addition, pictures
of extremely wide formats offen seek to draw the attention of the beholder. Because without her/him everything is void. It may be repeated: art always is a co-production between the originator
and the observer. Looking from the artist's point of view Jaakov Blumas's urbane biography including Lithuania, Israel, and Germany may constitute a personal Background for his great interest in
the variety of the Parameters of perception. But mainly this kind of painting – difficult to grasp as well as stimulating – is one of the perhaps most important creative offers for training that
can be made to consumers of art. The original meaning of the Greek word aesthetics is nothing but the theory of perception. Strictly speaking, the aesthetic Producer Jaakov Blumas is a scientist
of perception.
Hajo Schiff, 2000